Was macht man mit einem komplett demontierten Wolff mit “u”, der in seinem Schloss als gegangener Bundespräsident nur wenig mehr als verbrannte Ehre, pardon, verbrannte Erde hinterlassen hat? Man sucht, nolens volens, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin, die irgendwie den glaubhaften Eindruck vermitteln, für die nächsten fünf Jahre als Bundespräsident weder sich selbst noch ihr hohes Amt ad absurdum zu führen, oder der öffentlichen Lächerlichkeit preiszugeben. Allerdings sollte in diesem Spannungsfeld eine gänzlich andere Option nicht demokratisch undiskutiert bleiben: Die komplette Abschaffung des Bundespräsidentenamtes. Tatsächlich könnte Deutschland bestens auf diese absurd hoch dotierte und Steuergelder fatal vernichtende Position eines Quasi-Monarchen verzichten. Und das lässt sich auch bestens begründen. Professionelle Unternehmensberater würden jedenfalls uni sono und uneingeschränkt zustimmen, den Bundespräsident als nutzlosen Kostenfaktor und überflüssigen Frühstücksdirektor sofort ersatzlos zu streichen.
Was macht so ein Bundespräsident eigentlich den lieben langen Tag für sein vieles Geld?
Allen Wikiwissern ist es geläufig (oder zumindest problemlos nachlesbar), dass ein Bundespräsident im Wesentlichen nur zum Repräsentieren da ist. Das bedeutet konkret:
- Er empfängt zu Jahresbeginn einen Haufen stark geschminkter Blagen, die sich kieksend für die heiligen drei Könige ausgeben.
- Er empfängt außerdem eine Menge älterer Hochstapler, die sich irgendwie für gesellschaftlich oder politisch wichtig halten, und die viel zu viel teuren Sekt vertragen. Selbstverständlich alles auf Kosten der Steuerzahler.
- Er mimt den großdeutschen Grüßaugust, wo und wann auch immer.
Hallo? Dafür haben andere Staaten ihre völlig zu recht verehrten Monarchen. Und das ist immerhin grundehrlich. Bevor sich der Deutsche also über jene Völker lustig macht, die sich für teuer Geld Könige und Kaiser halten, sollte er sich erst mal an die eigene Staatsnase fassen, solange im Schloss Bellevue noch irgendjemand seine hoffnungslos überdimensionierte (und ungerecht lebenslange) Apanage bezieht.
Ist da sonst gar nichts mehr?
Das fragt sich nicht nur V’ger (aus “Star Trek: The Motion Picture”), das fragen sich inzwischen auch immer mehr deutsche Steuerzahler. Und einmal mehr hilft uns Germanen Terranern das Wiki auf die Wissenssprünge. Denn der Bundespräsident, man lese und staune, hat urplötzlich dann etwas zu melden, wenn dem Bundeskanzler (eine wahrhaft feminine Form gab es leider noch nicht) das Vertrauen aberkannt wird, und sich in Folge dessen der Deutsche Bundestag auflösen muss. Dann darf auch der Bundespräsident endlich mal was sagen. Aber wann passiert das schon mal? Und selbst wenn es mal dazu kommen sollte – muss man sich für diesen lächerlich unwahrscheinlichen Etwafall von Staats wegen einen hoffnungslos überbezahlten und unterbeschäftigten Staatsdiener mit der lebenslangen Lizenz zum Luxusleben halten? Nein. Das muss man definitiv nicht.
Fazit
Stuttgart21 ist echt schlimm. Aber Bundespräsident ist noch schlimmer. Wann werden mündige Bürger endlich mal für die Abschaffung dieses Druckpostens hartnäckig protestieren?
– Carina Collany –
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